Dienstag, 8. April 2008

Mission „Schmetterling“

Das werden die Zeilen, die du nie lesen wirst. Wahrscheinlich.
Vor vier Wochen klopfte ich dir auf die Schulter, nachdem wir uns vorher an diesem Abend ein paar Mal lächelnd ansahen. Ich stand schon vor der Tür, fertig, mit meinen Freunden nach Hause zu gehen. Ich hätte mit ihnen nach Hause gehen können und alles wäre so weitergelaufen wie bisher. Aber etwas hat mich nicht gehen lassen, hat mich zurückgezogen. Zu deinem Lächeln. Zu dir. Und so wurdest du mein Aussteigen aus dem Zug wie in Before Sunrise. Das war der Anfang einer der schönsten Wochen, der schönsten Geschichten meines Lebens.
Wir hatten Spaß. Wir hatten schöne Gespräche. Wir hatten tollen Sex. Dann musstest du zurück in dein Land, zurück in dein Leben und ich vom Flughafen zurück nach Hause, zurück in mein Leben. Was hab ich in der S-Bahn geheult. Nach der schönen Zeit kamen die Tränen. Für einen Abend. Nach den Tränen kamen unsere E-Mails und mit ihnen das gute Gefühl. Das gute Gefühl, das keinen Namen hat, ließ mich nicht mehr schlafen. Es ließ mich mit einem Grinsen im Gesicht durch die Gegend laufen. Die Schmetterlinge und ich tanzten.
Sie wollten nicht mehr aufhören und das kam mir mit der Zeit unheimlich vor. Ich musste herausfinden, ob sie mich verarschen, nicht anders können, weil das ihr Leben ist, oder ob sie nur eine Einbildung sind. Vier Wochen nach unserem ersten Lächeln flog ich mit einer Mission zu dir. Die Mission „Schmetterling“. Du sagtest, du freust dich sehr, wenn ich dich besuche, aber genauso deutlich machtest du deinen Standpunkt klar. Für dich gab es keine Mission zu erfüllen, es galt nur die Zeit gemeinsam zu genießen. Deine Worte besänftigten meine Nervosität. Die Fronten waren geklärt.
Es ist wie immer oder so oft, ich nehme, was ich kriegen kann. Und ich bekam ein wunderschönes Wochenende. Cider im Pub der Einheimischen, kalte Hände in Stonehenge, einen Grufticlubabend in London, Sex im Auto während es draußen schneite. Keinen Schlaf. Keine Zeit, um alte Gewohnheiten zu brechen.
Du erzählst mir, wie sich dein Leben im Moment anfühlt. Das ich der Punkt war, an dem du anfingst ein Slut werden zu wollen. Ich habe dir nicht gesagt, dass das keine guten Pläne in meinen Augen sind, denn ich nehme, was ich kriegen kann. Du musst viel nachholen, Dinge herausfinden. Du musst tun, was getan werden muss. Ich kann dich dabei nicht aufhalten. Ich kann nur von Zeit zu Zeit, Teil des Spielchens sein.
Mission „Schmetterling“ wurde am Sonntagabend für erfolgreich beendet erklärt. Auch wenn das bedeutet, dass die Liebe wieder ein Stück von ihrem Glanz verloren hat. Da ist aber nicht immer nur eine Seite und jedem Verlust steht ein Gewinn gegenüber. Ich merkte, dass die Welt ein bisschen kleiner ist, als ich glaubte. Und das machte mich größer.

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