Fünf Treppen
Nicht Ich, aber von mir.
Sie ließ die Tür ihrer Altbauwohnung im 5. Stock ins Schloss fallen und ein tiefer Atemzug hebte ihre Schultern. Nun würde sie es also wagen, ihr Angsthasenhirn lahmlegen, mal etwas riskieren. Fünf Etagen herunter und fünf Etagen wieder hinauf.
Vor fünf Wochen sah sie ihn zum ersten Mal im Haus gegenüber durch seine großen hell erleuchteten Fenster. Er packte seine Umzugskisten aus und sie beobachte ihn, beim Füllen der Bücherregale. Vierte Etage. Vor vier Wochen bemerkte sie am Flimmern vor seinem Fenster, dass er wie sie sonntags den Tatort schaut. Sie hatte niemanden, mit dem sie über den Mörder reden konnte. Dritte Etage. Vor drei Wochen saßen er und sie Samstagvormittag zeitungslesend am Frühstückstisch, jeder für sich und doch zusammen. Zweite Etage. Ihr Herz schlug schneller. Vor zwei Wochen winkte er ihr am Mittwochabend zu, als er am offenen Fenster eine Zigarette rauchte. Erste Etage. Vor einer Woche stellte er eine Rose an sein Fenster. Sie fühlte sich geschmeichelt, in ihrer Schüchternheit berührt. Heute hielt er frech ein Schild ans Fenster. „Komm doch mal rüber ...“ hatte er darauf geschrieben.
Sie war im Erdgeschoss angekommen. Zaghaft, doch wie von einem Magneten angezogen verließ sie das Haus, überquerte die kleine Straße und betrat das Haus auf der anderen Seite. „Bloß nicht nachdenken. Nur noch fünf Etagen.“ dachte sie und spürte die Kraft eines unsichtbaren Bandes.
Sie ließ die Tür ihrer Altbauwohnung im 5. Stock ins Schloss fallen und ein tiefer Atemzug hebte ihre Schultern. Nun würde sie es also wagen, ihr Angsthasenhirn lahmlegen, mal etwas riskieren. Fünf Etagen herunter und fünf Etagen wieder hinauf.
Vor fünf Wochen sah sie ihn zum ersten Mal im Haus gegenüber durch seine großen hell erleuchteten Fenster. Er packte seine Umzugskisten aus und sie beobachte ihn, beim Füllen der Bücherregale. Vierte Etage. Vor vier Wochen bemerkte sie am Flimmern vor seinem Fenster, dass er wie sie sonntags den Tatort schaut. Sie hatte niemanden, mit dem sie über den Mörder reden konnte. Dritte Etage. Vor drei Wochen saßen er und sie Samstagvormittag zeitungslesend am Frühstückstisch, jeder für sich und doch zusammen. Zweite Etage. Ihr Herz schlug schneller. Vor zwei Wochen winkte er ihr am Mittwochabend zu, als er am offenen Fenster eine Zigarette rauchte. Erste Etage. Vor einer Woche stellte er eine Rose an sein Fenster. Sie fühlte sich geschmeichelt, in ihrer Schüchternheit berührt. Heute hielt er frech ein Schild ans Fenster. „Komm doch mal rüber ...“ hatte er darauf geschrieben.
Sie war im Erdgeschoss angekommen. Zaghaft, doch wie von einem Magneten angezogen verließ sie das Haus, überquerte die kleine Straße und betrat das Haus auf der anderen Seite. „Bloß nicht nachdenken. Nur noch fünf Etagen.“ dachte sie und spürte die Kraft eines unsichtbaren Bandes.
shine.on - 23. Nov, 21:04