Romantik war gestern?
„Ich fühle mich echt komisch, wenn ich dir schreibe, wenn ich an dich denke.“ Ich frage nach. „Ich habe Raupen in meinem Bauch, die zu Schmetterlingen werden könnten.“ Denkt M., mit diesem tierischen Seelenstriptease einen Blumentopf bei mir gewinnen zu können?
Ich traf M. an einem sonnigen Nachmittag. Er kam zum Treffpunkt angeschlazt mit einer weisen Plastiktüte in der Hand. „Hallo. Ich bin Mo. Du kannst ruhig Mo zu mir sagen.“, streckte er mir seinen kleinen Finger zum Schütteln entgegen, die anderen Finger hielten die Tüte. „Ich hab mir was zu Essen mitgebracht. Wir können uns doch hier hinsetzen?“ Am Springbrunnen nahmen wir Platz, weil mich die Sonne von einem -Nein- abhielt, und er schaufelte sich den Reis und das Gemüse mit einem Löffel aus weiser Plastik in den Mund. Ich fragte nicht, ob es ihm schmeckt. „Ich muss dir noch was sagen. Ich hab das Buch zu Hause vergessen.“ Die Augen unter dem Schild seiner Mütze versteckt zeigten keine Reue. Er wischte sich die Reisreste mit einer weisen Papierserviette vom Mund und erzählte, dass er bald einen Job bei einer Art Verkaufssendung übers Internet hat. Mein Misstrauen behielt ich für mich. Ich kaufte ihm das nicht ab, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass irgendjemand ihm irgendetwas abkaufen wird. „Wollen wir jetzt einen Kaffee trinken gehen?“ Warum nicht, kann ja nur besser werden, denke ich mir. Wir setzten uns gegenüber und er griff seine Mütze. „Ich wollte eigentlich zum Frisör gehen, hab ich aber nicht geschafft. Naja.“ Er strich sich durch die strähnigen Haare, die für die Frisur zu lang sind und ich nickte ihm in Gedanken energisch zu, sah ihn dabei aber nicht an. Er erzählte mir von seinem Literaturstudium in Leipzig, dass er vorher noch nie Geschrieben hat und dass er Professors Liebling war, weil er nicht so versnobt war wie die anderen. Das ist eigentlich alles, was er zu erzählen hat und dann sagte er der Bedienung, dass wir getrennt zahlen. Die Sonne schien immer noch und da ich nicht mehr so oft da bin, stimmte ich zu, dass wir noch eine Runde um den Schlossteich laufen könnten. „Erzähl du auch mal was!“ forderte er. Ich wollte nicht, er kitzelte nicht im Geringsten etwas aus mir heraus. Auf dem Weg zur Bahn, kamen wir an der besten Eisbude der Stadt vorbei und kauften uns jeder ein Softeis für 70 Cent. Als ich zu Hause ankam, erreichte mich seine SMS, ich hätte drauf wetten können. Die Lobhudelei auf mich, unser Treffen und der Wunsch nach Wiederholung. Ich antworte nicht.
Was ist nur mit den Männern los?
Ein paar Tage später, begleitete ich eine Internetbekanntschaft auf eine Hochzeit. Ich bekam ordentlich Honig ums Maul geschmiert, aber keine Tür aufgehalten. Noch in derselben Woche erklärte mir eine Mitfahrgelegenheit von vor ein paar Wochen nach ein paar SMS und Mails, dass er schon gemerkt hat, dass ich anscheinend kein Interesse daran habe, dass er bei mir zu Hause vorbeikommt und wir im Bett landen.
Jungs! Was ist nur mit euch los? Ich bin eine Prinzessin und will mit Pralinen, Blumen und Nettigkeiten umworben werden und dann dürft ihr mich unter dem Regenbogen küssen.
Lieber lebe ich im Märchenland, als auf eurer Baustelle!
Ich traf M. an einem sonnigen Nachmittag. Er kam zum Treffpunkt angeschlazt mit einer weisen Plastiktüte in der Hand. „Hallo. Ich bin Mo. Du kannst ruhig Mo zu mir sagen.“, streckte er mir seinen kleinen Finger zum Schütteln entgegen, die anderen Finger hielten die Tüte. „Ich hab mir was zu Essen mitgebracht. Wir können uns doch hier hinsetzen?“ Am Springbrunnen nahmen wir Platz, weil mich die Sonne von einem -Nein- abhielt, und er schaufelte sich den Reis und das Gemüse mit einem Löffel aus weiser Plastik in den Mund. Ich fragte nicht, ob es ihm schmeckt. „Ich muss dir noch was sagen. Ich hab das Buch zu Hause vergessen.“ Die Augen unter dem Schild seiner Mütze versteckt zeigten keine Reue. Er wischte sich die Reisreste mit einer weisen Papierserviette vom Mund und erzählte, dass er bald einen Job bei einer Art Verkaufssendung übers Internet hat. Mein Misstrauen behielt ich für mich. Ich kaufte ihm das nicht ab, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass irgendjemand ihm irgendetwas abkaufen wird. „Wollen wir jetzt einen Kaffee trinken gehen?“ Warum nicht, kann ja nur besser werden, denke ich mir. Wir setzten uns gegenüber und er griff seine Mütze. „Ich wollte eigentlich zum Frisör gehen, hab ich aber nicht geschafft. Naja.“ Er strich sich durch die strähnigen Haare, die für die Frisur zu lang sind und ich nickte ihm in Gedanken energisch zu, sah ihn dabei aber nicht an. Er erzählte mir von seinem Literaturstudium in Leipzig, dass er vorher noch nie Geschrieben hat und dass er Professors Liebling war, weil er nicht so versnobt war wie die anderen. Das ist eigentlich alles, was er zu erzählen hat und dann sagte er der Bedienung, dass wir getrennt zahlen. Die Sonne schien immer noch und da ich nicht mehr so oft da bin, stimmte ich zu, dass wir noch eine Runde um den Schlossteich laufen könnten. „Erzähl du auch mal was!“ forderte er. Ich wollte nicht, er kitzelte nicht im Geringsten etwas aus mir heraus. Auf dem Weg zur Bahn, kamen wir an der besten Eisbude der Stadt vorbei und kauften uns jeder ein Softeis für 70 Cent. Als ich zu Hause ankam, erreichte mich seine SMS, ich hätte drauf wetten können. Die Lobhudelei auf mich, unser Treffen und der Wunsch nach Wiederholung. Ich antworte nicht.
Was ist nur mit den Männern los?
Ein paar Tage später, begleitete ich eine Internetbekanntschaft auf eine Hochzeit. Ich bekam ordentlich Honig ums Maul geschmiert, aber keine Tür aufgehalten. Noch in derselben Woche erklärte mir eine Mitfahrgelegenheit von vor ein paar Wochen nach ein paar SMS und Mails, dass er schon gemerkt hat, dass ich anscheinend kein Interesse daran habe, dass er bei mir zu Hause vorbeikommt und wir im Bett landen.
Jungs! Was ist nur mit euch los? Ich bin eine Prinzessin und will mit Pralinen, Blumen und Nettigkeiten umworben werden und dann dürft ihr mich unter dem Regenbogen küssen.
Lieber lebe ich im Märchenland, als auf eurer Baustelle!
shine.on - 14. Okt, 23:50
Lesen tut man von ihnen aber recht häufig.
Sehr seltsam das.
Wenn du mich mal irgendwo siehst, musst du winken.
Übrigens: Bei dem getrennt zahlen und dem Türen offen halten gehen die Meinungen arg auseinander. Ich traf mal eine, die war militant dagegen, dass ich sie "als Frau" behandle. Fast hätte sie mich geschlagen...
Enttäuscht?
Soll ich winken, damit du mal eine solcher Frauen triffst oder soll ich winken, weil du anders bist? Wenn ich dir jetzt meine Adresse gebe, schickst du mir dann nicht nur eine Postkarte, sondern auch Pralinen? :-)
(Ich gebe natürlich zu, dass das Wort "Kompromiss" sehr, sehr weit vom Wort "Romantik" entfernt ist)