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Schwarzsehen (am Donnerstag)
Morgen Abend werde ich dir die Pistole auf die Brust setzen.
Es wird das Falscheste sein, was ich tun kann. Doch ich werde es tun, weil ich nicht anders kann. Vor ein paar Tagen hörte ich ein Lied im Radio, ich glaube es war von Farin Urlaub. In einer Textzeile hieß es, „Ich lege dir mein Herz zu Füßen. Was soll ich noch damit?“
Ich werde dir sagen, dass wir keine Freunde mehr sein können.
Neulich sah ich wieder einmal „Harry und Sally“ im Fernsehen. Die alte Debatte. Können Frauen und Männer Freunde sein? Prinzipiell schließe ich mich Sally an. Ja, ich kann männliche Freunde haben. Auf Anhieb fallen mir mindestens drei gute Freunde ein, für die ich keinerlei andere Empfindungen hege, als Freundschaft, ich möchte unter keinen Umständen mit ihnen schlafen. Harry sagt aber, irgendwann kommt immer der Sex zwischen die Freundschaft von Mann und Frau. Sex hatten wir schon, auch als wir Freunde waren. Aber nun kommt mir mein Herz dazwischen. Und wenn ich ehrlich bin, war es immer da. Ich hatte es unter einer Schutzhülle verpackt, als ich auf dich wartete. Ich wartete darauf, dass du eine große herzzerreißende Szene hinlegst. Und dann sollten rote Luftballons zum Himmel steigen.
Letzte Woche sagtest du mir, du denkst manchmal, dass ich die richtige Frau für dich bin. Und dann hast du im nächsten Moment einfach beschlossen, dass wir von nun an nie wieder darüber reden werden. Brauchen wir auch nicht. Denn ich werde dir sagen, dass ich nicht mehr mit dir befreundet sein will, weil es mir weh tut. Ich werde dich von meinen Freundeslisten in verschiedenen Internetportalen löschen, um nicht doch in Versuchung zu geraten, ich werde dich nicht mehr anrufen, um deine Stimme zu hören, ich werde nicht mehr an die Orte gehen, an denen ich dich vermute.
Ich werde die Musik hören, die ich mit dir hörte, ich werde trockenen Rotwein trinken und heulen bis mein Gesicht ganz aufgequollen ist. Ich werde mich nie wieder verlieben, weil mein Herz zu deinen Füßen liegt und du bist drübergelaufen oder jemand anderem ist dieses Missgeschick aus Versehen passiert, weil du es nicht aufgehoben hast, bevor du gegangen bist. Du wirst dich umdrehen, ein trauriges Lied hören, eine Zigarette rauchen und denken, dass es dann eben so ist und das Leben weitergeht.
Und ich werde herzlos sein. Ich werde leer sein. Mein Leben wird herzlos sein. Mein Leben wird leer sein.
Weitersehen (am Freitag)
So war’s. Jede Menge Wut als Zugabe obendrauf. Wut auf mich selbst. Nicht auf dich. Obwohl du gesagt hast, diese Worte wären so nie gefallen. Und für diesen Rückzieher hätte ich eine deiner Deluxe-CD-Ausgaben zerreißen, zertrampeln und dann aus dem Fenster in den dreckigen Schnee werfen sollen. Hab ich aber nicht. Hab mich nur wie eine kleine hysterische Ziege benommen. Peinlich sollte mir das sein?
Hellsehen (am Sonntag)
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Morgen Abend werde ich dir die Pistole auf die Brust setzen.
Es wird das Falscheste sein, was ich tun kann. Doch ich werde es tun, weil ich nicht anders kann. Vor ein paar Tagen hörte ich ein Lied im Radio, ich glaube es war von Farin Urlaub. In einer Textzeile hieß es, „Ich lege dir mein Herz zu Füßen. Was soll ich noch damit?“
Ich werde dir sagen, dass wir keine Freunde mehr sein können.
Neulich sah ich wieder einmal „Harry und Sally“ im Fernsehen. Die alte Debatte. Können Frauen und Männer Freunde sein? Prinzipiell schließe ich mich Sally an. Ja, ich kann männliche Freunde haben. Auf Anhieb fallen mir mindestens drei gute Freunde ein, für die ich keinerlei andere Empfindungen hege, als Freundschaft, ich möchte unter keinen Umständen mit ihnen schlafen. Harry sagt aber, irgendwann kommt immer der Sex zwischen die Freundschaft von Mann und Frau. Sex hatten wir schon, auch als wir Freunde waren. Aber nun kommt mir mein Herz dazwischen. Und wenn ich ehrlich bin, war es immer da. Ich hatte es unter einer Schutzhülle verpackt, als ich auf dich wartete. Ich wartete darauf, dass du eine große herzzerreißende Szene hinlegst. Und dann sollten rote Luftballons zum Himmel steigen.
Letzte Woche sagtest du mir, du denkst manchmal, dass ich die richtige Frau für dich bin. Und dann hast du im nächsten Moment einfach beschlossen, dass wir von nun an nie wieder darüber reden werden. Brauchen wir auch nicht. Denn ich werde dir sagen, dass ich nicht mehr mit dir befreundet sein will, weil es mir weh tut. Ich werde dich von meinen Freundeslisten in verschiedenen Internetportalen löschen, um nicht doch in Versuchung zu geraten, ich werde dich nicht mehr anrufen, um deine Stimme zu hören, ich werde nicht mehr an die Orte gehen, an denen ich dich vermute.
Ich werde die Musik hören, die ich mit dir hörte, ich werde trockenen Rotwein trinken und heulen bis mein Gesicht ganz aufgequollen ist. Ich werde mich nie wieder verlieben, weil mein Herz zu deinen Füßen liegt und du bist drübergelaufen oder jemand anderem ist dieses Missgeschick aus Versehen passiert, weil du es nicht aufgehoben hast, bevor du gegangen bist. Du wirst dich umdrehen, ein trauriges Lied hören, eine Zigarette rauchen und denken, dass es dann eben so ist und das Leben weitergeht.
Und ich werde herzlos sein. Ich werde leer sein. Mein Leben wird herzlos sein. Mein Leben wird leer sein.
Weitersehen (am Freitag)
So war’s. Jede Menge Wut als Zugabe obendrauf. Wut auf mich selbst. Nicht auf dich. Obwohl du gesagt hast, diese Worte wären so nie gefallen. Und für diesen Rückzieher hätte ich eine deiner Deluxe-CD-Ausgaben zerreißen, zertrampeln und dann aus dem Fenster in den dreckigen Schnee werfen sollen. Hab ich aber nicht. Hab mich nur wie eine kleine hysterische Ziege benommen. Peinlich sollte mir das sein?
Hellsehen (am Sonntag)
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shine.on - 22. Feb, 17:09
