Und ich dachte schon, ich bin glücklich

Als ich dich so ansah, wie du so einfach vor mir standest, hätte ich dich küssen können. Einfach so. Weil ich es wollte. Und weil es einmal das Schönste für mich war. Doch ich habe mich nicht getraut.

Ich habs getan. Ich hab ihn einfach angerufen. Diesmal nicht betrunken und diesmal keine Mailbox auf der anderen Seite. Es war kurz, aber schön. Keine bösen Worte, keine Vorwürfe, keine Show. Für heute bin ich glücklich, jetzt. Der Tag hat noch 27 Minuten.

Da kann jetzt nur Einer helfen.




"Cold"

Scarred
Your back was turned
Curled like an embryo
Take another face
You will be kissed again
I was cold as I mouthed the words
And crawled across the mirror
I wait
Await the next breath
Your name
Like ice into my heart

A shallow grave
A monument to the ruined age
Ice in my eyes
And eyes like ice don't move
Screaming at the moon
Another past time
Your name
Like ice into my heart

Everything as cold as life
Can no one save you?
Everything
As cold as silence
And you never say a word

Your name
Like ice into my heart
Your name
Like ice into my heart

Es kann eben nicht immer Weihnachten sein.

Dienstag, Mittwoch, Donnerstag. Keine Nachricht. Nicht mal ein "was soll das?". Nichts. Das kleine Örtchen Leere in mir schmerzt und schreit nach einer Antwort.

Ich hatte eben Frühstück im Bett. Es gab diese Chips, die wie kleine Teddybären aussehen, eine ¾ Tüte. Dazu hab ich im Paul-Buch Teil drei gelesen. Marie ist nun schon seit drei Monaten von Paul getrennt. Da stand er dann, dieser Spruch von Rilke:

Man muss nie verzweifeln, wenn einem was verloren geht, ein Mensch oder eine Freude oder ein Glück; es kommt alles noch herrlicher wieder. Was abfallen muss, fällt ab; was zu uns gehört, bleibt bei uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die größer sind und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen. Man muss in sich selber leben und an das ganze Leben denken, an alle seine Millionen Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, denen gegenüber es nichts Vergangenes und Verlorenes gibt.

Wunderschön. Noch bin ich nicht so weit. Aber etwas in mir freut sich schon darauf, wenn ich ihn mir zu Herzen nehmen kann. Gestern hab ich ihm eine Mail geschrieben und wie ein kleines Kind um ihn gebettelt. Nein, ich bin noch nicht soweit.

Eine Woche Krankenschein.
Bei Sonnenschein?

Ich laufe wie ein Trottel durch mein Leben und du bist nicht mehr da.

Element of Crime - Die schönen Rosen

Neben schlafen und der Welt beim drehen zusehen, lesen. Ich bin mit der Heldin Marie im zweiten Teil unterwegs durch ihr Tagebuch gewesen. Mittendrin schonmal eine Andeutung auf Element of Crime. Und am Ende wieder.
Dreh dich noch einmal nach mir um
Lauf noch ein bisschen neben mir her
Ein Stern fällt ins Wasser und der Mond hinterher
Einmal für dich
Einmal für mich
Letztes Wochenende stand ich neben ihm auf dem Konzert. Ich hatte die Karten im Dezember gekauft, als noch alles rosa war. Musik kann so weh tun, wenn der Rest es auch tut.

Alles um mich und in mir dreht sich. Mit Alkohol hat das nichts zu tun. Dafür bin ich gestern Abend viel zu früh wieder eingeschlafen. Eigentlich wollte ich ja tanzen gehen, aber ich schlief einfach vorm Fernsehr ein, noch bevor ich erfuhr, wer bei DSDS rausgeflogen ist. Nicht, dass es mich wirklich interessiert. Kurz vor sieben bin ich wieder aufgewacht, der Fernsehr an, die Lampe auch und das Licht der Waschmaschine leuchtete auch noch. Seit dem ist alles noch schlimmer. Wie konnte das passieren? Und im Radio läuft der Song von Bloc Party, den er so gerne hört. Aber nicht mehr mit mir.

Ich habe es den Ladenöffnungszeiten des Rentnersupermarktes bei mir um die Ecke zu verdanken, dass ich kurz nach halb 8 nun doch noch die liegende Position liegen ließ (mit Ausnahme des Wechsels vom Bett zum Sofa heute Mittag, um die Wiederholung der letzten Lindenstraßefolge zu sehen) und mich in Gang setzte. Ohne System packte ich in den Wagen, was in mein Blickfeld geriet. So fand auch eine Packung spanische Erdbeeren für 0,49 Euro ihren Weg zu mir. Und dass, obwohl ich neulich im Fernsehen gesehen habe, was die spanische Erdbeerzucht für einen globalen Umweltschaden anrichtet. Sie werden mir nichteinmal besonders schmecken, aber ich wollte sie haben. An der Kasse lasse ich den Typen hinter mir vor, weil er nur einen Buttertoast kaufen will. „Danke, das ist ja nett“. Auch er sieht aus, wie eben aus dem Bett gefallen. Ich hab mir wenigstens eine Mütze aufgesetzt, um zu signalisieren, ich wöllte lieber unsichtbar sein. Seine 41 Cent konnte er nicht mit EC-Karte zahlen, nahm deswegen noch einen Schokoriegel, doch das verbesserte seine Lage nicht und er resignierte mit einer Zahlung in bar.
Nun könnte ich eine Fußballmannschaft bekochen, ich kenne aber keine.