Donnerstag, 6. Dezember 2007

Es passierte am Sonntag

In seinem Emailpostfach stabeln sich Nachrichten, Geschichten und Fragen. Er wird sie nicht mehr beantworten.
...all sparks are burn out...

Freitag, 23. November 2007

Fünf Treppen

Nicht Ich, aber von mir.

Sie ließ die Tür ihrer Altbauwohnung im 5. Stock ins Schloss fallen und ein tiefer Atemzug hebte ihre Schultern. Nun würde sie es also wagen, ihr Angsthasenhirn lahmlegen, mal etwas riskieren. Fünf Etagen herunter und fünf Etagen wieder hinauf.
Vor fünf Wochen sah sie ihn zum ersten Mal im Haus gegenüber durch seine großen hell erleuchteten Fenster. Er packte seine Umzugskisten aus und sie beobachte ihn, beim Füllen der Bücherregale. Vierte Etage. Vor vier Wochen bemerkte sie am Flimmern vor seinem Fenster, dass er wie sie sonntags den Tatort schaut. Sie hatte niemanden, mit dem sie über den Mörder reden konnte. Dritte Etage. Vor drei Wochen saßen er und sie Samstagvormittag zeitungslesend am Frühstückstisch, jeder für sich und doch zusammen. Zweite Etage. Ihr Herz schlug schneller. Vor zwei Wochen winkte er ihr am Mittwochabend zu, als er am offenen Fenster eine Zigarette rauchte. Erste Etage. Vor einer Woche stellte er eine Rose an sein Fenster. Sie fühlte sich geschmeichelt, in ihrer Schüchternheit berührt. Heute hielt er frech ein Schild ans Fenster. „Komm doch mal rüber ...“ hatte er darauf geschrieben.
Sie war im Erdgeschoss angekommen. Zaghaft, doch wie von einem Magneten angezogen verließ sie das Haus, überquerte die kleine Straße und betrat das Haus auf der anderen Seite. „Bloß nicht nachdenken. Nur noch fünf Etagen.“ dachte sie und spürte die Kraft eines unsichtbaren Bandes.

Samstag, 3. November 2007

Butterfly on a wheel

Eigentlich müsste ich doch jetzt glücklich sein. Eigentlich. Wochenlang züchtete er, aus einem Seifenblasentraum entsprungen, die Schmetterlinge in meinem Bauch. Langsam entschlüpften sie ihrem Kokon. Das war neu. Es verwunderte mich. Das war aufregend. Und mit jedem kleinen Flattern mehr wurde die Erinnerung an die vergangene Zeit, mit ihrem Gedanken an das Vergangene und dem Wunsch dessen Wiedergeburt, dunkler und schwächer. Meine abstrakte Idee der Wiederauferstehung fiel stückchenweiße ein und hinterließ dabei nicht einmal einen Haufen. Vielleicht einen kleinen Stich, der alten Zeiten wegen.
Die Liebe ist ein Spiel. Doch mit den guten Jungs spielt man nicht. Das war die Regel. Das Blubbern wurde stärker und verhalf meinem Herz beim Springen. Hoch, bis zum höchsten Punkt, vor wenigen Tagen. Ich hielt es nicht mehr aus. Und dann war es weg.
Wir aßen, was er für uns kochte und gingen zum Konzert. Walking on both sides. Es war fast wie immer. Doch diesmal legte jemand von hinten seine Arme um meine Hüften und küsste meinen Hals, dass es mir kitzelte. Ein Kitzeln, wie ich es mir gewünscht hatte. Schon lange, bis ich es eben nicht mehr aushielt. Der Rest der Nacht verlief mechanisch. Ok. Doch das große Glück, dass meine Haut sanft streichelt, blieb im Verborgenen. Und ich erzählte ihm auch nicht, dass ich meine Zahnbürste eingesteckt hatte.
Eigentlich müsste ich doch jetzt glücklich sein. Eigentlich.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Leise

Tanzende Schwermut hat mich geküsst. Leise. Ganz leise.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Immer wieder...bis einer heult

I cannot speak, I cannot think
Scared to death I move no longer
Yes, I guess the wind was stronger


Diary Of Dreams - But The Wind Was Stronger

Dienstag, 18. September 2007

Gestern war es noch wärmer

Die braunen Kastanien mit ihrer glatten Haut und ihren aufgeplatzten Stachelschalen verkünden den Herbst.
Dem Anfang einer Sache geht meist ein Ende einer anderen voraus. Der Sommer ist gegangen. Da können auch die wärmenden Sonnenstrahlen am Nachmittag nicht darüber hinwegtäuschen. Ihr Spiel ist nett, aber naiv und durchschaubar.
Menschen machen Pläne. Menschen setzen sich Ziele, sinnvolle und ehrlich aus dem Inneren gemeinte, aber auch nur welche, der Sache wegen. Sie wollen mit dem Rauchen aufhören, einfach so, einen Weg entlangpilgern oder sich ab Silvester mehr um ihre Blumentöpfe kümmern. Auch der Sommer ist hervorragend geeignet, um Wegbegleiter zum Erreichen eines Zieles zu sein. Eine Freundin verriet mir, als wir beim Kirschbier am Fluss saßen, sie möchte diesen Sommer Sex im Park haben. Neulich resümierte sie, sie habe es nicht geschafft.
Auch ich habe mein Sommerziel nicht erreicht. Mein neues Leben in der Stadt am Fluss intensivierte meine Lust auf Boote, Schiffe, Kähne, Sehnsucht. Ich wollte mit jemandem auf dessen Boot die Spree entlang schippern oder auf einem der Seen schaukeln. Egal mit wem. Das Schmachten nach leichtem Wiegen im Wasser, Ahoi-Brause auf der Zunge und Romantik in der Nase wurde größer. Zunächst gab ich eine Anzeige auf, um einen Kapitän zu finden. Einer meldete sich, kein Boot, kein Bootsführerschein, aber eine Badehose. Das wurde nix mit uns. An einem lauen Abend sprach ich zwei Jungs auf ihrem Boot an. Sie parkten am Ufer im Park, an dem ich jeden morgen neidisch die Anker ansah, auf dem Weg zur Arbeit radelnd. Ich stellte interessierte Fragen, bekam relaxte Antworten, aber keine Einladung zu einem Turn. Alle guten Dinge sind drei dachte ich mir, als ich A. kennenlernte und erfuhr, dass er Bootsbesitzer ist. Bingo! Doch, Jackpot weitgefehlt. Er war zwar der Kapitän, doch ich kam keinen Schritt weiter mit meiner nautischen Neugier.

Herbstanfang2

Nun nimmt der leise Herbstwind meinen Sommerwunsch mit, schickt ihn die Spree entlang, hinauf aufs Meer.
Dort werde ich Urlaub machen! Urlaub am Meer! Neue Chance, neues Glück...

Sonntag, 16. September 2007

Jahrestag

Ein Jahr bin ich nun hier. Wie doch die Zeit vergeht.

JahrestagBerlin1

Und vor ein paar Tagen hab ich das erste Mal unbewusst "Stulle" gesagt.

Dienstag, 11. September 2007

...

Ich stöbere gerade in meiner aufgeschriebenen Vergangenheit herum. Es waren andere Zeiten. Aber manche Dinge ändern sich nie.

...

Ich versteh das Spiel mit A. nicht. Dabei haben wir die Regeln gemeinsam auf den Tisch gelegt, als wir unter der Decke lagen.
Es wird kalt und ich laufe immernoch meinem Ziel für den Sommer hinterher. Aufgeben? Hab ich mich doch schon Sekt bei Wellengang schlürfen sehen...

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