Ist es für meine Mutter merkwürdiger, mir zum dreißigsten zu gratulieren oder ist es für mich merkwürdiger, die lieben Glückwünsche zu hören?!
30. Mensch. Na dann!
shine.on - 9. Feb, 13:27
Ich gebe deinen Namen und den Namen der Stadt, in der du wohnst, bei Google ein. Ungefähr 110.000 Treffer. Aber ich kann dich nicht finden.
Nachdem ich dich das letzte Mal gesehen habe, sind mir in der tube Tränen über mein Gesicht gerollt. Es war mir egal, was die Leute denken und hätte mir jemand ein Taschentuch angeboten, ich hätte ihn zum Taufpaten meiner ungeborenen Kinder gemacht.
Ich denke an dich und schaue das Foto an, das ich von dir gemacht habe, als ich dich das letzte Mal sah. Um dich herum hängen Lebkuchenherzen vom Himmel. Dein Herz hast du mir nie gezeigt, aber du hast mir einen Stern geschenkt. Du sagtest, die Welt sei rund und wir werden uns wiedersehen. Ich traute mich nicht, dich zu fragen, wann und wo das sein wird. Aber vielleicht hast du ja Recht und mein Warten ist ganz unnütz. Und von dir eh nicht gewollt.
shine.on - 4. Jan, 23:50
Vielleicht ist das eben zersprungene Glas ja ein Omen? Darauf einen Cola-Wodka. Ich wünsche mir ein 2009 voller Glück!
shine.on - 30. Dez, 23:53
"Und denk dran, wir haben uns letzte Woche gesehen!" Wir legten auf. Meine Freundin ist auf dem Weg zu mir, im Schlepptau ihr Freund, er soll uns fahren.
Ich habe sie schon seit ein paar Wochen nicht gesehen. Offiziell haben wir letzte Woche einen Abend miteinander verbracht, an dem sie weit weg von mir war und ich nicht ans Telefon gehen durfte. Sie dankte mir im Voraus, dass ich ihr Alibi bin. Ausgesucht hab ich mir diese Rolle in diesem Spiel nicht. Wo sie wirklich war und was sie da um Himmelswillen getrieben hat, weiß ich nur schemenhaft und die reine Wahrheit mit ihren bösen Einzelheiten werde ich wohl heute auch nicht erfahren, ihr Freund ist ja unser Fahrer. Seitdem ich sie kenne, ist sie mit ihrem Freund zusammen, dem tollsten Mann der Welt, wie sie sagt. Und dann lernte sie auf einem Fest den Mann von der Küste kennen, den sie nicht mehr vergessen konnte, bis sie ihn später küsste und dann nur noch an ihn denken konnte.
Ich weiß nicht, wenn das Herz plötzlich bipolar schlägt, ist dann nicht in der Beziehung etwas nicht in Ordnung, ist dann der Partner vielleicht doch nicht oder nicht mehr der tollste Mensch der Welt? Und wie lange sollte man dann noch an ihm festhalten, wenn der Konkurrent, von dem er nichts weiß, nicht mehr aus den eigenen Gedanken verschwindet?
Das sind Fragen, die ich mir nur in der Theorie beantworten kann. Weil mir dazu der praktische Bezug und das eigene Erleben fehlen, kann ich in der beobachtenden Praxis zu keinem Ergebnis kommen, dass eine Freundin in dieser Situation als Ratschlag akzeptieren kann oder sich als Leitfaden an die Hand nehmen sollte.
Meine Rolle ist hier in dieser Episode aber ungewollt eine ganz andere. Ich bin Mitwisserin und nun ungefragt Mittäterin. Eine Anklage zur Beihilfe könnte mir bevor stehen. Ich hasse es zu lügen und bin nun für heute zum Schweigen verdammt, damit ich nicht das Falsche sage. Doch vielleicht wäre ja genau das das Richtige.
shine.on - 4. Nov, 00:38
Seid dem ich arbeitslos bin keine Erwerbsarbeit ausführe, also erwerbe, aber nicht mehr dafür arbeite, werde ich fetter und fetter.
Ich befinde mich in einer paradiesischen Traumwelt. Anstatt Milch und Honig fließen hier Schokolade, Eis, Nudeln, Kuchen und Milchshakes. Um das Paradies perfekt zu machen, gibt es in meiner eigens erschaffenen Welt kein Geld. Es gibt schon Geld, ich hole es aus dem Bankautomaten, zahle damit meine Rechnungen und decke die Kosten, die entstehen, damit ich meiner Schlemmer- und Genießersucht gerecht werden kann. Aber das alles hat keinen Wert für mich, denn eins hole ich mit meiner Bankkarte niemals - Kontoauszüge. Es ist toll und ich kann das nur empfehlen.
Ich verreise, wohin ich will, letzte Woche Wien, diese Woche die Heimat, nächste Woche Elbflorenz. Was kostet die Welt? Ich kaufe mir ein Ticket für eine Rundfahrt. Seitdem ich keine Montage mehr kenne, an denen ich gezwungen bin, das Bett zu verlassen, auch wenn ich noch gar nicht bereit dafür bin, ist jeder Tag für mich Sonntag. Und sonntags kann man sich ruhig etwas können. Ein Latte Macchiato und ein Stück Schokopralinentorte, bitte. Ich hätte jede Menge Zeit zum Sporttreiben, aber es ist zu kalt geworden zum Radfahren und Indoorsport kostet Geld.
Vorm Kleiderschrank stehend verzweifele ich regelmäßig, fast täglich. Es gibt da diverse Hosen, die mir mal gepasst haben und die meisten Oberteile betonen einfach viel zu ungeschickt meinen neu erworbenen Rettungsring, der auf eine große Hungerphase wartet. Neue Fotos, auf denen ich zu sehen bin, schau ich nicht gern an. Meine Mutter spart nicht an ihren uncharmanten Gegenkomplimenten. Und dann schenkt sie mir die neue leckere Lindt Schokolade.
Ich wünschte mein all inclusive-Vakuum würde platzen. Bevor ich es tu.
shine.on - 4. Nov, 00:31
Ich laufe die letzten Stufen der Treppe hinauf, als er mir die Tür öffnet.
Ein perfektes „Hallo“. Ein perfekter Begrüßungskuss.
Es gibt Spaghetti Aioli. Das kann er perfekt. Dazu trinken wir trockenen Rotwein. Ein Cabernet Sauvignon. Er schmeckt perfekt. Wir hören das neue Album von Anne Clark. Die perfekte Musik.
Vor ein paar Tagen sagte er mir zum Abschied: „Nur eins noch. Ich hab dich wirklich gern.“ Noch nie hatte ich mich so allein gefühlt.
Für mich ist es das perfekte Ende eines perfekten Abends, als wir im selben Bett einschlafen und ich ihn spüren will, ihn aber nicht berühre, weil manchmal die Vorstellung von etwas viel größer ist, als es sich in echt anfühlen würde.
Ein perfekter Abend, hätte er mich nicht daran erinnert, dass es nun Freundschaft ist, was uns verbindet.
Ein fast perfekter Abend.
shine.on - 23. Okt, 22:29
Eben entdeckte ich einen türkisen Fleck auf meinen schwarzen Doc Martens. Ich konnte ihn nicht wegpusten oder wegwischen. Der Fleck kam von meinen türkis-schwarz gestreiften Socken, die durch das Leder blickten. Mein Docs haben ein Loch!
Ich liebe dieses Schuhe und die Geschichten, die ich mit ihnen verbinde. Meine Mutter schimpft immer über meine Schuhe und sie ist felsenfest davon überzeugt, dass sie der Grund sind, weswegen ich noch keinen Mann abbekommen habe.
Es war Sommer, als ich meine Eltern in ihrem Garten mit einer meiner besten Freundinnen J. besuchte. J. trägt auch gern Schuhe im Docs Style. Fröhlich gelaunt machte ich meine Mutter auf J.s Schuhwerk aufmerksam. Meine Mutter spielte einen Nervenzusammenbruch in der Sommersonne. Warum J. Single war, war für meine Mutter sofort erklärt und ihre Erkenntnis teilte sie uns umgehend mit. J. und ich hatten Spaß und packen diese Anekdote gern aus, wenn ein Lacher her muss oder ein Trost wegen der Männer.
Doch nun bröckelt der Kult und meine Laune damit auch!
shine.on - 15. Okt, 13:08
„Ich fühle mich echt komisch, wenn ich dir schreibe, wenn ich an dich denke.“ Ich frage nach. „Ich habe Raupen in meinem Bauch, die zu Schmetterlingen werden könnten.“ Denkt M., mit diesem tierischen Seelenstriptease einen Blumentopf bei mir gewinnen zu können?
Ich traf M. an einem sonnigen Nachmittag. Er kam zum Treffpunkt angeschlazt mit einer weisen Plastiktüte in der Hand. „Hallo. Ich bin Mo. Du kannst ruhig Mo zu mir sagen.“, streckte er mir seinen kleinen Finger zum Schütteln entgegen, die anderen Finger hielten die Tüte. „Ich hab mir was zu Essen mitgebracht. Wir können uns doch hier hinsetzen?“ Am Springbrunnen nahmen wir Platz, weil mich die Sonne von einem -Nein- abhielt, und er schaufelte sich den Reis und das Gemüse mit einem Löffel aus weiser Plastik in den Mund. Ich fragte nicht, ob es ihm schmeckt. „Ich muss dir noch was sagen. Ich hab das Buch zu Hause vergessen.“ Die Augen unter dem Schild seiner Mütze versteckt zeigten keine Reue. Er wischte sich die Reisreste mit einer weisen Papierserviette vom Mund und erzählte, dass er bald einen Job bei einer Art Verkaufssendung übers Internet hat. Mein Misstrauen behielt ich für mich. Ich kaufte ihm das nicht ab, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass irgendjemand ihm irgendetwas abkaufen wird. „Wollen wir jetzt einen Kaffee trinken gehen?“ Warum nicht, kann ja nur besser werden, denke ich mir. Wir setzten uns gegenüber und er griff seine Mütze. „Ich wollte eigentlich zum Frisör gehen, hab ich aber nicht geschafft. Naja.“ Er strich sich durch die strähnigen Haare, die für die Frisur zu lang sind und ich nickte ihm in Gedanken energisch zu, sah ihn dabei aber nicht an. Er erzählte mir von seinem Literaturstudium in Leipzig, dass er vorher noch nie Geschrieben hat und dass er Professors Liebling war, weil er nicht so versnobt war wie die anderen. Das ist eigentlich alles, was er zu erzählen hat und dann sagte er der Bedienung, dass wir getrennt zahlen. Die Sonne schien immer noch und da ich nicht mehr so oft da bin, stimmte ich zu, dass wir noch eine Runde um den Schlossteich laufen könnten. „Erzähl du auch mal was!“ forderte er. Ich wollte nicht, er kitzelte nicht im Geringsten etwas aus mir heraus. Auf dem Weg zur Bahn, kamen wir an der besten Eisbude der Stadt vorbei und kauften uns jeder ein Softeis für 70 Cent. Als ich zu Hause ankam, erreichte mich seine SMS, ich hätte drauf wetten können. Die Lobhudelei auf mich, unser Treffen und der Wunsch nach Wiederholung. Ich antworte nicht.
Was ist nur mit den Männern los?
Ein paar Tage später, begleitete ich eine Internetbekanntschaft auf eine Hochzeit. Ich bekam ordentlich Honig ums Maul geschmiert, aber keine Tür aufgehalten. Noch in derselben Woche erklärte mir eine Mitfahrgelegenheit von vor ein paar Wochen nach ein paar SMS und Mails, dass er schon gemerkt hat, dass ich anscheinend kein Interesse daran habe, dass er bei mir zu Hause vorbeikommt und wir im Bett landen.
Jungs! Was ist nur mit euch los? Ich bin eine Prinzessin und will mit Pralinen, Blumen und Nettigkeiten umworben werden und dann dürft ihr mich unter dem Regenbogen küssen.
Lieber lebe ich im Märchenland, als auf eurer Baustelle!
shine.on - 14. Okt, 23:50
Das Alleinsein klingelt bei der Einsamkeit. "Lass mich, ich will meine Ruhe!", schlägt sie die Tür wieder zu.
shine.on - 9. Okt, 00:53