Montag, 6. Oktober 2008

Mission erfüllt

1990 hat alles angefangen, das Sofa der Großtante in Dresden, große Kopfhörer auf meinen Ohren und Violator auf dem Plattenteller.

Achtzehn Jahre sind vergangen. Sieben Konzerte und etliche CDs später:

Heute hätte ich beinahe meine Brille zu Hause auf dem Regal vergessen. Ich bin extra noch einmal umgekehrt, als ich schon die Tür hinter mir schließen wollte. Später in der Bahn, fragte ich mich, was das soll. Ich wollte nicht die glücklichen Leute sehen, die Gewinner, die, die reinkommen, während ich draußen bleibe. Und dann ging alles ganz schnell. Leute hielten ein rotes Bändchen in ihren Händen, sprangen vor Freude in die Luft, umarmten sich.
Dann hielt auch ich ein Bändchen in der Hand und musste sofort jemanden anrufen, um zu schreien „Ich bin drin!“. Nur die Mailbox. Egal. Ich war wirklich drin! Dave, Martin und Fletch ein paar Meter vor mir. Ein Traum um mich herum und ich mittendrin im Fanhimmel.
Nein, ich im Universum!

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The man in the moon

Er sieht alles... choose your side!

101

Mein letzter Eintrag war Eintrag Nummer 101.
Ich nehme es als Zeichen und werde mich dann auf Mission begeben...!

Unnütz17

Fakt 17 hätte ich nicht vermutet. Suzanne Vegas „Toms Diner“ war das erste MP3 der Welt.

Da da da da da da da. Ganz nett, ich hab’s gern gehört, aber „Luka“ mag ich mehr.
Meine eigene MP3-Sammlung orientiert sich musikalisch aber auf einem anderen Regal. Meine Musiksammlung im CD-Format ist für ein Mädchen in meinem Alter in dieser Zeit ganz ansehnlich. Doch das Geld ist knapp und die technischen Gelegenheiten reizen.
Ja stimmt, ein MP3-Ordner kann vieles nicht ersetzten. Ich liebe zum Beispiel das Knacken, was zu hören ist, wenn man eine CD zum allerersten Mal aus ihrer Hülle nimmt, sie entjungfert. Vorm Regal im Wohnzimmer zu stehen, die CDs durchzuschauen und zu entscheiden, was es denn jetzt für die Ohren und die Seele sein darf, ist auch ohnegleichen. Aber die Jungs in meinem Bekanntenkreis strotzten mit ihrem Wissen und ich lies mich verleiten. Jetzt hab ich neben der CD-Sammlung eben auch eine für MP3s und eine externe Festplatte dazu, die sieht nicht so toll aus, nimmt aber weniger Platz weg.
Gestern hab ich jedoch pausenlos The Smallest Acts Of Kindness, das neue Album von Anne Clark, rauf und runter gehört und mir dabei das tolle, tolle Artwork der CD-Hülle angeschaut. Genuss.

Dienstag, 30. September 2008

Leeres Blatt

Ich höre Placebo acoustic und fühle mich auch so. Ohne Strom. Wieder fliest nichts. Nichts geht voran.
Der Rucksack steht unausgepackt im Flur. Doch ich würde ihn nicht sofort aufsetzen, abhauen. Ich bleibe hier und schließ die Tür. Der Aufwasch muss erledigt werden. Auf dem Schreibtisch stapeln sich die Papiere, Möglichkeiten für Bewerbungen, unerfüllte Träume.
Seit Stunden versuche ich, aufzuräumen, starre auf den Bildschirm, sehe einen Film, den ich nicht verstehe. Mein letztes Blinddate kommt online, erzählt mir etwas von Raupen in seinem Bauch. Das habe ich nicht gewollt.
Ich will, dass die Blase um mich herum platzt. Ich hoffe auf einen neuen Morgen, der frischen Wind mit sich bringt. Ich werde eine Liste schreiben, um zu wissen, was dann zu tun ist.

Mittwoch, 24. September 2008

Unnütz16

Fakt 16 verrät, dass das CC bei E-Mails für „Carbon Copy“ steht, Kohledurchschlag.

Ich bin in einer Zone aufgewachsen, in der man nicht einfach mal etwas kopieren konnte. Es gab keine Copyshops auf den Straßen und keine Apparate in den Schulen, in die man 10 Pfennig einwirft und dann davon einen Abzug der Mitschriften der Mitschüler bekommt oder ein schwarz-weißes Abbild der eigenen Hand.
Ich weiß nicht, ob das Fehlen an öffentlich zugängigen Kopieren am System lag oder ob die Technik einfach noch nicht so weit war. Ist ja auch egal. Ich war ein Kind, wofür brauchte ich Kopien? Wenn in der Schule der Banknachbar krank war, holten wir das Kohlepapier raus, schrieben ausnahmsweise mal mit Kuli anstatt mit Füller. So bekam der kranke Mitschüler seinen Nachweiß des Unterrichtsgeschehens ohne dabei gewesen zu sein. Durchgebauscht. Spannender waren da die Bildchen, die im Umlauf waren. Comicfiguren. Wir bauschten auch sie und malten sie dann aus, wir bastelten uns unsere Ausmalbücher einfach selbst.
In Notzeiten verwendeten wir Butterbrotpapier, ans Fenster gehalten bei Tageslicht ein perfekter Kopiererersatz.

Dienstag, 23. September 2008

Unnütz15

Fakt 15 verwundet mich nicht allzu sehr. Wenn in einer Weinhandlung klassische Musik läuft erhöht sich der Umsatz um das 2,5-Fache im Vergleich zu Pop.

Für jeden Anlass gibt es die richtige Musik. Musik untermalt die Stimmung, regt an, schreckt ab, dämpft, pusht.
An verregneten Sonntagen trinke ich gern heißen Kakao und höre Element of Crime, chronologisch. Bevor ich in die Disse gehe, gibt’s zum Wodka-Energy EBM, während ich mich unentschlossen durch den schwarzen Teil des Kleiderschrankes forsche. Zu einem Gespräch mit Freunden passt Motor FM im Radio, das bringt frischen Wind und man kann mitwippen. Und ein Dauerprojekt von mir ist die Zusammenstellung eines Samplers, zu dem ich gern mal Sex haben möchte. Die Liste wächst in meinem Notizbuch.
Kein Ende abzusehen.

Montag, 22. September 2008

Unnütz14

Fakt 14 lässt mich staunen. Es gibt einen Engländer, Ed Byrne, der zerschlug 55 Betonblöcke in 4,86 Sekunden. Das ist der Weltrekord im Betonblockzerschlagen.

Gibt es irgendetwas in dem ich wirklich gut bin? Ich kann keine Betonblöcke zerschlagen.
Ich kann mit zehn Fingern tippen. Ich kann wunderbar lange schlafen. Ich kann Kindern Geschichten vorlesen. Ich kann Songs nach wenigen Millisekunden anspielen erkennen. Ich kann Leute zum Lachen bringen. Und ich kann danach weinen, wenn ich alleine bin. Ich kann die Jungs für mich begeistern, kurzfristig. Ich kann kochen. Ich kann tagelang alleine sein. Ich kann mich über die Sonne freuen. Ich kann schöne Fotomotive finden. Ich kann Eis ohne Ende essen. Ich kann geduldig sein.
Ich kann alles ein bisschen, aber nichts wirklich gut.

Sonntag, 21. September 2008

Unnütz13

Fakt 13 gibt Nachhilfe in Erdkunde. Die Innenstadt von Khartoum im Sudan sei dem Grundriss des Union Jack nachempfunden.

Im Bücherregal neben meinem Schreibtisch klebt eine Postkarte. Ja, es gibt sie doch.
Diese hat mir ein Freund aus dem Urlaub geschickt. Ein guter Freund. Wir lernten uns auf einem Festival kennen. Drei Jahre ist das jetzt her. Seit dem chatten wir fast täglich. Im wirklichen Leben treffen wir uns auf Festivals und er hat mich auch schon einmal besucht. Wir wohnen 500 Kilometer auseinander, deswegen bin ich froh, dass es das Internet gibt. Wir quatschen, was es so Neues gibt und nehmen dabei kein Blättchen vor den Mund. Er hat viel zu erzählen und ich bekomme rote Ohrenspitzen bei seinen Geschichten. Ich finde seine Geschichten aufregend. Leider hat er kein großes Glück in der Liebe. Wenn er verliebt ist, ist er der süßeste aller Menschen. Ich würde ihn gerne heiraten, wenn er nur immer so wäre.
Auf der Karte schreibt er „Das ist eine Rätselkarte. Von wo schicke ich dir ganz liebe Grüße?“ Die Bildseite der Karte zeigt den Union Jack.
Manchmal bin ich froh, dass er mir nicht alles erzählt.

Samstag, 20. September 2008

Unnütz12

Fakt 12 deckt auf. Den Begriff „Schickeria“ erfand der Schriftsteller Gregor von Rezzori. Das Wort bezieht sich für ihn nicht nur auch „schick“, sondern auch auf „schickern“, jiddisch für saufen.

Ich treibe mich nicht in den Kreisen der Schickeria rum. Dafür reicht es bei mir nicht, mein Intellekt, mein Kontostand, mein Wissen über das Leben. Egal, ich kann trotzdem Spaß haben, denn ich trinke gerne.
Sätze wie „Ich kann auch ohne Alkohol Spaß haben.“ von Spaßverderbern können mich mal und sie gleich mit. Ich meine, ich respektiere das, wenn Leute aus den verschiedensten Gründen keinen Alkohol trinken. Erinnerungen an die alkoholkranke Familie, schmeckt nicht, religiöse Geschichten oder man ist Anhänger der Hardcore Bewegung. Aber ich trinke schon ganz gerne mal was, wenn ich mit Leuten unterwegs bin, und möchte dabei nicht mit bösen Blicken gestraft werden. Man kann sich mal ein bisschen daneben benehmen. Nackt tanzend auf Tischen hat man mich noch nicht gesehen und so weit wird es auch nicht kommen. Aber man tanzt etwas offener, redet etwas offener, lacht etwas lauter und küsst etwas eher. Dagegen ist doch nichts einzuwenden, damit tut man doch niemand weh.
Aber die vielen Flaschen mit alkoholischen Getränken in der Hand, die in den Berliner S-Bahnen unterwegs sind, nerven mich langsam etwas.

Freitag, 19. September 2008

Unnütz11

Fakt 11 lehrt und das finnische Wort für „Kaffeepause“ –„Kahvipaussi“.

Kaffee. Schwarzes Gift. Ich trinke ja nicht oft Kaffee, so kann ich noch auf dessen Wirkung vertrauen. Er macht meinen Kopf fit und lässt die Gedanken fließen. Deswegen liebe ich es, mit Freunden Kaffee trinken zu gehen, am besten in ein gemütliches Cafe, und den Gedankenschlagabtausch geschehen zu lassen. Koffein ist gut, tut gut.
Einmal, ich wohnte noch in der WG, hatte ich Riesenappetit auf Cola. So trank ich zum Mittagessen 1,5 Liter Cola, gleich aus der Flasche, und beobachtete mich selbst mit Erstaunen, wie ich mit Reden begann. Ich redete und redete ohne Ende. Ich weiß bis heute nicht, ob mir mein Mitbewohner hinter seiner Zeitung überhaupt zugehört hat.
Vielleicht ist er ja auch eingeschlafen, weil ich ihm nichts vom Getränk abgegeben habe.

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