Donnerstag, 18. September 2008

Unnütz10

Fakt 10 verkündet, dass der Höchstwert einer am Automaten zu kaufenden Briefmarke 36,75 Euro beträgt.

Schade, das Postkarten- und Briefeschreiben steht vor dem Aussterben. Dabei kann man ganz einfach und von Öffnungszeiten unabhängig an Automaten benötigte Briefmarken kaufen. Oder bekommt heute noch jemand Post? Richtige Post, verschickt mit der Post, überlegt, mit dem Wunsch, jemand eine Freude zu bereiten oder eine Nachricht kundzutun?
Wenn ich verreise schreibe ich Postkarten. Nicht immer, aber meist. Ich will die Empfänger neidisch machen. Außerdem ist ein Urlaub eine gute Gelegenheit, an eingeschlafenen Kontakten zu arbeiten, sie wieder wachzurütteln. Die letzte Postkarte die ich selbst neulich bekam, kam vom Gardasee. Eine Freundin war mit ihren Eltern und ihrem Freund dort. Hübsch. Die Karte war auch hübsch, voller Omakitsch. Als ich letztes Wochenende viele Freunde auf einem Haufen zu unserem Traditionswochenende traf, war der Gardasee das große Thema schlechthin. Am Stand der Sonne wurde versucht zu lokalisieren, wo sie alle im Einzelnen gewesen sind, da sich keiner mehr an die Namen der Ortschaften erinnern konnte. Aber sie waren alle dort. Nur ich nicht, ich hab ne Karte bekommen.

Mittwoch, 17. September 2008

Unnütz9

Fakt 9 verrät, dass Hartmut Mehdorn zur Entspannung Kerzenleuchter aus Metall schmiedet.

„Am Freitag kommt sie zu mir und wir machen einen Dawsons Creek DVD Abend. Ich werde noch eine Kuscheldecke kaufen, damit wir uns schön einkuscheln können. Aber ich hab gar keine Kerzenstände. Ich will keine für Teelichter, ich will richtige Kerzenständer. Wo könnte ich die denn herbekommen? Ich will es so richtig gemütlich und romantisch machen.“
Ich finde es süß, wir er am Telefon über seine Datevorbereitungen spricht. Er, der nie weiß, ob er nun eigentlich verliebt ist oder nicht. Es gefällt ihm, verrückte Dinge zu veranstalten, mit Überraschungseffekt, zum Beispiel mit Luftballons und Plakat am Flughafen stehen, wenn sie aus dem Urlaub nach Hause kommt. Aber er tut all das nicht, um den Menschen eine Freude zu bereiten. Er tut das, weil er es berauschend findet, wenn jemand über ihn überrascht ist, weil er das Überraschungsmoment ausnutzt und ein Erstaunen geschenkt bekommt.
Sollte er nicht anfangen, selbst zu genießen?

Dienstag, 16. September 2008

Unnütz8

Fakt 8 klärt auf, dass der Samenkäfer einen mit Dornen besetzten Penis besitzt.

Ich erinnere mich gerne an die jungen Jahre meiner Schulzeit. Damals waren wir noch wohlbehütet, Mitglied der Pionierorganisation und nicht auf Rumhängen und Zukunftslosigkeit getrimmt.
Ich glaube, das Schuljahr, in dem wir wussten, dass wir uns bald trennen müssen, war das lustigste von allen. Es müsste die sechste oder siebte Klasse gewesen sein. Unser Land hatte sich verändert, sogar der Name unserer Heimatstadt. Wir wurden selektiert in die Gymnasiasten und die Mittelschüler. Aber wir hielten zusammen bis uns die Sommerferien für immer trennten. Es muss in diesem Jahr gewesen sein, als ich in Physik (oder war es Bio?) neben Jan saß. Er hatte einen neuen Lieblingsfilm, Kindergarten Cop mit Arnold Schwarzenegger. Aus diesem zitierte er nun oft während er neben mit saß und die Wissenschaft ihn nicht fesselte. „Jungen haben ein Penis und Mädchen haben eine … - Wie heißt das noch mal?“
Ich hoffe, er weiß heute nicht nur den Namen, sondern auch noch jede Menge andere Dinge darüber und zwar nicht nur aus Filmen.

Donnerstag, 11. September 2008

Mit Klötzern bauen -oder- Ihr könnt mich doch alle mal!

Keine Süßigkeiten mehr, etwas Gutes tun, keinen Sex mehr ohne Liebe. Je mehr Regeln ich mir selbst aufstelle, desto mehr Regeln breche ich. Entweder aus meiner eigenen Lust heraus, aus meinem Mangel an Disziplin nachziehend, aus meiner Faulheit resultierend oder weil ich mich einfach ohne großes Tam Tam von euch überreden lasse. Das geht dann kurz gut. Fühlt sich super an, wie wenn in der Zugabe endlich der Song kommt, den du unbedingt mal live hören wolltest. Ich denke, ist doch alles nicht so wild und das schlechte Gewissen versteckt sich in der hinteren Schublade bei den stinkenden Socken. Doch dann! Bang! Eine Nachricht, ein Foto oder auch einfach ein Nichts. Dann stehe ich wieder bei Null, muss neue Fragen stellen und neue Antworten finden, ein neues Gerüst bauen. Bis es wieder einbricht. Wie lange geht denn dieses Spiel noch weiter?

Unnütz7

Fakt 7 stellt die thailändische Polizei als albern hin. Wenn die Polizisten zu spät kommen oder falsch parken, müssen sie als Strafe einen Tag lang ein rosa „Hello Kitty“-Armband tragn.

In Thailand war ich noch nie, mit Polizisten hatte ich auch noch nicht so viel zutun, aber ich kenne „Hello Kitty“.
Der „Hello Kitty“-Erfinder muss sich ja wohl schon dumm und dämlich verdient haben. Bei H&M gibt’s kaum eine Kinderklamotte ohne das Kätzchen zu kaufen und sogar in meiner Heimatstadt gibt ein Geschäft ausschließlich für „Hello Kitty“-Artikel. Dort lernte ich, dass Hello Kitty auch Freunde hat, deren Merchandiseartikel konnte man dort auch erstehen. Neben den H&M Kindern entdecke ich die Katzen auch des öfteren in meiner Szene oder auch bei ganz normalen Mädchen und Frauen zwischen 12 und 38. Die kleine Katze ist scheinbar szeneübergreifend, mein Respekt gehört dem Erfinder.
Ja, auch ich habe ein „Hello Kity“-Unterhose. Wir Mädchen sind eben alle gleich.

Mittwoch, 10. September 2008

Unnütz6

Fakt 6 ist ja süß. Es scheint eine Papst-Biografie für Kinder zu geben. Diese wird aus Sicht seiner Katze erzählt.

Schon wieder ein Tier. Diesmal also ne Katze. Ich mag Katzen nicht. Die Abneigung habe ich sicher von meiner Mutter geerbt.
Als sie meinen Vater kennenlernte, hatten er und seine Familie einen Kater. Er war klug genug, Mäuse auf der Straße zu jagen, er war auch klug genug, sie nicht zu essen. Nachdem er sie stolz vor die Haustür gelegt hat, war es meine Oma, die die sterblichen Überreste entsorgen musste.
Wenn meine zukünftige Mutter damals mit meinem zukünftigen Vater tanzen ging, durfte sie bei ihm übernachten. Natürlich nicht in seinem Zimmer, so war das damals. Sie bekam das Sofa im Wohnzimmer zugewiesen. Ich erinnere mich noch, das Wohnzimmer hatte zwei Türen. Die Geschichte besagt nun, dass der Kater Türklingen öffnen konnte und es war ihm wohl eine Freude, dies meiner Mutter zu zeigen. Getrieben von ihrer Angst musste sie nun immer zwischen den beiden Türen hin und her rennen und diese zuhalten, weil der Kater das selbe Spielchen auf der anderen Seite spielte, nur dass er die Türen öffnen wollte.
Mir sind Katzen suspekt, sie sehen so aus, als könnten sie dir jeden Moment mit ihren Krallen einen drüber hauen. Aber Emily S. und ihre Katzen mag ich trotzdem, die sind ja nicht echt.

Dienstag, 9. September 2008

Unnütz5

Fakt5 vermittelt kurz und präzise, das Dieter Bohlen Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei war.

Ich bin weder geschichtlich, noch politische gut bewandert. Mit der Kommunistischen Partei kenn ich mich nicht so aus. Die Helden meiner Kindheit waren jedoch Kommunisten und Antifaschisten.
In unseren Schulbüchern gab es Geschichten über Ernst Thälmann zu lesen, den wir, wie die Kinder zu seiner Zeit auch, Teddy nannten. Neulich bin ich auf dem Prenzlauer Berg an einem Denkmal vorbei gelaufen, dass Ernst Thälmann ehrt. Sehr imposant und es weckte Erinnerungen in mir. Eine andere Kommunistenerinnerung verbinde ich mit Wilhelm Pieck. Ich war mit meiner Familie irgendwo im Urlaub in der Zone und ich bekam ein Buch geschenkt. Es war rot und hatte den Namen „Du kannst Wilhelm zu mir sagen“.
Die Menschen, die Großes für andere Menschen getan haben, sich eingesetzt haben, die fand ich schon immer irgendwie besser als einen Typ aus dem Westen mit blonden langen Haaren, der mit einer Stimme, die weh tut, auf einer Gitarre mit Keyboardtasten rumdrückt.

Montag, 8. September 2008

Unnütz4

Fakt4 behauptet, die Fackel die 1956 vor den Olympischen Spielen durch Sydney getragen wurde war ein Fake. Ein verkleideter Student ist mit einer aus Stuhlbein und brennender Unterhose selbstgebastelten Fackel von der Polizei für echt gehalten wurden. Unglaublich.

Sport. Ich treibe keinen Sport. Ich bin untrainiert, fett und werde bald schlimme Rückenprobleme bekommen. Mein innerer Schweinehund sitzt einfach zu gerne auf der Couch.
Für meinen Lümmelcharakter gebe ich einfach meinen Eltern die Schuld. Sie haben mich nie dazu motiviert, Sport zu treiben. Im Gegenteil, sie haben mir dies sogar ausgeredet. Ich wollte gern zum Schwimmtraining. Sie wollten das nicht. Ich liebte es, mit meinem Klappfahrrad durch den Stadtpark zu heizen. Ich war sogar schneller als Daniel und manch anderer. Ich wollte Radrennfahrerin werden. Meine Eltern wollten das nicht.
Ok, ich war zweimal beim Judotraining. Wahrscheinlich wussten meine Eltern nichts davon. In der ersten Trainingstunde haben wir eine Rolle nach der anderen gemacht. Aber in Stunde zwei ging’s uns schon richtig an den Kragen. Meine Freundin schnappte mich, warf mich, wahrscheinlich über ihre Hüfte, in meiner Erinnerung ist es die Schulter, die Welt drehte sich, ich landete böse auf dem Rücken und verlor für gefühlte fünf Minuten meine Stimme.
Mein Verhältnis zum Sport ist also irgendwie sprachlos.

Sonntag, 7. September 2008

Unnütz3

Fakt3 macht deutlich, dass „Free-Tibet“-Fahnen in einer günstigen Weberei in China produziert werden.

Ich war bisher weder in Tibet noch in China. Meine Schwester hat es aber schon mal nach an beide Reiseziele geschafft. Sie tourte mit einer Freundin und einer Lehrer-im-Ruhestand-Reisegruppe herum. Die chinesische Mauer haben sie aber leider nicht besucht. Als sie auf Reisen ging, habe ich mir einen Buddha als Mitbringsel gewünscht. Einen der dicken Sorte. Eigentlich sind die Buddhas in China groß und schlank, aber für die Touris werden auch die dicken Exemplare vertrieben. Meiner ist toll, gemütlich und zufrieden. Er steht nun auf meinem Kommode im Wohnzimmer und oft streichele ich seinen Bauch, weil das Glück bringt und meine Gäste streicheln den Bauch auch. So viel Glück.
Unseren Eltern hat meine Schwester tibetische Gebetsfahnen mitgebracht, die sie nach den Vorstellungen meiner Schwester im Garten verewigen sollten. Aufgehangt verbreiten sie Mantras in die Welt.
Unsere Eltern sind aber weniger spirituell eingestellt und so wehen in ihren Garten nach wie vor keine Mantras, sondern der Duft von Grillfleisch und ein Gartenzwerg träumt von seiner ersten Reise.

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