Noch vor dem Frühstück höre ich Cure-Songs, oben am Himmel fliegen Flugzeuge Saltos im Minutentakt und ich könnte das Elend der Welt auskotzen.
Die Sache mit dem Entlieben ist ein Wettbewerb, in dem ich mein eigenener Gegner bin und dessen Regeln ich nicht versteh.
shine.on - 31. Mai, 12:10
Zeit, wieder die harten Boots zum Tanzen anzuziehen.
shine.on - 11. Apr, 20:46
Das werden die Zeilen, die du nie lesen wirst. Wahrscheinlich.
Vor vier Wochen klopfte ich dir auf die Schulter, nachdem wir uns vorher an diesem Abend ein paar Mal lächelnd ansahen. Ich stand schon vor der Tür, fertig, mit meinen Freunden nach Hause zu gehen. Ich hätte mit ihnen nach Hause gehen können und alles wäre so weitergelaufen wie bisher. Aber etwas hat mich nicht gehen lassen, hat mich zurückgezogen. Zu deinem Lächeln. Zu dir. Und so wurdest du mein Aussteigen aus dem Zug wie in Before Sunrise. Das war der Anfang einer der schönsten Wochen, der schönsten Geschichten meines Lebens.
Wir hatten Spaß. Wir hatten schöne Gespräche. Wir hatten tollen Sex. Dann musstest du zurück in dein Land, zurück in dein Leben und ich vom Flughafen zurück nach Hause, zurück in mein Leben. Was hab ich in der S-Bahn geheult. Nach der schönen Zeit kamen die Tränen. Für einen Abend. Nach den Tränen kamen unsere E-Mails und mit ihnen das gute Gefühl. Das gute Gefühl, das keinen Namen hat, ließ mich nicht mehr schlafen. Es ließ mich mit einem Grinsen im Gesicht durch die Gegend laufen. Die Schmetterlinge und ich tanzten.
Sie wollten nicht mehr aufhören und das kam mir mit der Zeit unheimlich vor. Ich musste herausfinden, ob sie mich verarschen, nicht anders können, weil das ihr Leben ist, oder ob sie nur eine Einbildung sind. Vier Wochen nach unserem ersten Lächeln flog ich mit einer Mission zu dir. Die Mission „Schmetterling“. Du sagtest, du freust dich sehr, wenn ich dich besuche, aber genauso deutlich machtest du deinen Standpunkt klar. Für dich gab es keine Mission zu erfüllen, es galt nur die Zeit gemeinsam zu genießen. Deine Worte besänftigten meine Nervosität. Die Fronten waren geklärt.
Es ist wie immer oder so oft, ich nehme, was ich kriegen kann. Und ich bekam ein wunderschönes Wochenende. Cider im Pub der Einheimischen, kalte Hände in Stonehenge, einen Grufticlubabend in London, Sex im Auto während es draußen schneite. Keinen Schlaf. Keine Zeit, um alte Gewohnheiten zu brechen.
Du erzählst mir, wie sich dein Leben im Moment anfühlt. Das ich der Punkt war, an dem du anfingst ein Slut werden zu wollen. Ich habe dir nicht gesagt, dass das keine guten Pläne in meinen Augen sind, denn ich nehme, was ich kriegen kann. Du musst viel nachholen, Dinge herausfinden. Du musst tun, was getan werden muss. Ich kann dich dabei nicht aufhalten. Ich kann nur von Zeit zu Zeit, Teil des Spielchens sein.
Mission „Schmetterling“ wurde am Sonntagabend für erfolgreich beendet erklärt. Auch wenn das bedeutet, dass die Liebe wieder ein Stück von ihrem Glanz verloren hat. Da ist aber nicht immer nur eine Seite und jedem Verlust steht ein Gewinn gegenüber. Ich merkte, dass die Welt ein bisschen kleiner ist, als ich glaubte. Und das machte mich größer.
shine.on - 8. Apr, 22:58
Erst den Ball zuwerfen. Dann an der Bushaltestelle stehen und warten. Warten. Warten.
shine.on - 28. Mär, 01:05
I really like you I'm attracted to you
The way you move, the things you do
I'll probably burn in hell for saying this
But I'm really in heaven whenever we kiss
Depeche Mode - Stories of old
shine.on - 25. Mär, 23:42
"Yes, I'm happy!"
Doch die Zeit läuft hinter mir her. Sie beginnt zu rennen.
Ich will dieses Gefühl festhalten. Ich will mich an ihm festkrallen. Ich will den Schmetterlingen weiter Futter geben.
shine.on - 11. Mär, 19:42
Am Freitag klingelte die Postfrau bei mir. Ich war zu Hause, denn ich war krankgeschrieben.
Nun hielt ich in den Händen den Kalender "@bsolut privat!?" Darin steht mein Name auf der selben Seite wie der von Bertold Brecht, ein paar Seiten weiter stehen Franz Kafka und Hape Kerkeling. Wow!
Vom 6. März bis 14. September zeigt das Museum für Kommuniktaion Frankfurt die Ausstellung "@bsolut privat!? Vom Tagebuch zum Weblog". Ein Teil davon bin ich mit ein paar Zeilen aus meinen Ansichten eines Darkstars. Das hat doch was.
Und ich kann nicht mal meinen Eltern davon erzählen, weil sie nicht wissen, dass ich blogge, weil sie noch nicht einmal wissen, was bloggen ist.
Den Kalender nahm ich zum Anlass ein wenig in meinen Darkstar-Zeilen zu lesen. Ein Ausflug in die Vergangenheit. Mein Leben ist heute anders. Ich versuche anders zu sein? Brauche ich aber gar nicht.
Alt werde ich eh von alleine.
Aber das soll jetzt nicht das Thema sein.
Ich freu mich jetzt einfach mal!!! Bin glücklich!
shine.on - 2. Mär, 18:04
Er ist gegangen. Ich bin geblieben. War eh eine blöde Idee, mit ihm hierher zu kommen. Aber es war seine Idee.
Vor David Bowies Heroes schreibt er eine SMS und danach antworte ich ihm. Die Lieder bleiben dieselben, die Menschen ändern sich. Nach meinem ersten Gin Tonic und dem ersten Bier sage ich ihm, ich wünschte, er hätte um mich gekämpft, als ich ihm sagte, dass ich nicht weiß, wie wir unsere Beziehung wieder beziehungswert machen können. Er schreibt, der Kampf wäre doch eh aussichtslos gewesen.
I
I wish you could swim
Like the dolphins
Like dolphins can swim
Though nothing
Will keep us together
We can beat them
For ever and ever
Oh we can be Heroes
Just for one day
Ich antwortete ihm, ich wollte ein Zeichen. Eins, was mir zeigt, dass es ihm um mich ging. Neunundzwanzig rote Rosen. Dass es ihm um meine Person ging und nicht um mich als Ausfüller des fehlenden Puzzelteiles, dass sein Leben praktischerweise ergänzt und ihm in die nächste Stufe eintreten lässt. Dies alles ist sehr schwer, in eine SMS zu quetschen, wenn man im Dunkeln sitzt und Punks mit Irokesen, schwarzer Farbe im Gesicht und Skeletthandschuhen einem grazial vor der Nase herumtanzen. Es ist nicht nur schwer, sondern auch sinnlos. Doch über irgendwas mussten wir ja sprechen an diesem Abend, ich konnte ihn ja nicht nur bezirzen, dass ich glaube, er sei schwul, obwohl mich diese Idee immer mehr einnahm an diesem Abend. Alles was er sagte, wie er sich verhielt, was er tat, bog sich in mir zurecht, dass es in das Schema des verkappten Schwulen, der sich dies nicht eingestehen will, passt. Vielleicht eine alberne Idee, vielleicht aber auch eine tragische.
Dabei ist es alles ja ganz einfach. Objektiv gesehen. Manchmal passen zwei Menschen eben nicht zusammen, bilden keine liebende Einheit, versprühen nicht die Harmonie der Glückseligkeit gespeist von funkelnden Hormonen. Und es ist okay, wenn man genau dies drei Monate versucht zu werden und dann doch endlich feststellt, zugibt, ausspricht, dass dies nur ein Traum ist, ein Traum war, eine Idealvorstellung, der man nacheifert, die aber eben nicht künstlich und durch Wünschen zu erreichen ist.
Mit den Delfinen wird woanders geschwommen. Hier schwimmen wir, jeder für sich, um nicht unterzugehen.
shine.on - 24. Feb, 21:03
Sonntagmorgen, auf dem Heimweg in der Bahn.
Drei Mädels haben auf der Party am Abend den Viva-TV-Klaas gesehen. Kein Held für sie. Dafür sind sie zu alt oder zu cool. Ein anderer Vivamann - ihr Held.
"Der Markus Kavka ist geil, aber grenzwertig."
"Den hab ich auch mal gesehen. Aufm Flohmarkt am Mauerpark. Der hatte einen goldenen Beutel dabei."
"Beutel ist ja ok. So zum Einkaufen, für die Uni oder in die Bibliothek."
"Aber gold!!! Da dachte ich mir: Oh Mäusel!"
"Und dann auch noch, wenn man ein Meter zwanzig ist! Der wird doch immer von unten gefilmt, wie Stalin."
shine.on - 24. Feb, 11:54