Samstag, 21. August 2010

Alles gut so, wie es ist?

Wir liefen uns nicht wieder über den Weg. Oft musste ich an ihn denken. Dann kam Leipzig. Am ersten Morgen des WGT bekam ich einen Anruf von meinem Vater. Schon als das Telefon klingelte, wusste ich was passiert ist. Meine Tante hat aufgegeben, es war besser so für sie. Am Nachmittag irrte ich kopf- und planlos durch die Stadt und wartete, auf die Ablenkung der ersten Konzerte. Am Abend ging ich mit einem Mann tanzen, der mich weiter ablenkte. Eigentlich fand ich ihn doof, aber das war egal.
Tag 2, das Festivalfeeling hatte mich eingefangen und ich wollte mich einfach nur treiben lassen. Mein Telefon schenkte mir eine SMS von Fred. Wir waren gerade auf dem Weg zum selben Konzert. Er vermutetet mich da und hoffte, mich zu sehen. Wir hatten Spaß und ich wisch schnell von meinen eigenen Plänen ab, um mit ihm und seinem Kumpel weiterzuziehen. So muss ein WGT sein. Im Volkspalast bei I like trains packte mich der Anmut des Moments und ich fragte ihn, ob das denn stimmt, was er bei myspace Kund getan hat. Ohne es laut zu sagen, hatte ich die wage Hofnung auf eine Art Experiment. Ja, es stimmt.

Letzte Nacht hab ich ihn sehr beim Ausgehen vermisst. Gewohnheit?

Hört sich wie ein guter Anfang an. Doch dann kam die Sache mit dem Tumor.
Wir wurden myspace-Freunde und versuchten in der nächsten Zeit erfolglos uns mal wieder zu treffen. Die Stadt ist einfach zu groß oder ich weiß auch nicht.
Aus der Kalten heraus traf mich eines Tages, es muss im Februar oder März gewesen sein, sein myspace Bulletin. Eine Beichte, eine Bitte um Verständnis, eine Erklärung an seine Freunde. Alles ist anders als alle bisher denken. Fred lebt mit der Diagnose Hirntumor. Er will sich nicht helfen, therapieren, heilen lassen und wünscht sich, dass seine Freunde dies akzeptieren. Ich war gelähmt und brach doch in Tränen aus. Zu der Zeit verlebte meine Tante ihre absehbar letzten Tage, weil der Krebs sie von innen auffraß. Ich hatte für mich selbst noch keinen Weg gefunden, wie ich erwachsen mit diesem Thema umgehe. Und nun noch Einer. Vielleicht gab es Hilfe. Warum wollte er sich nicht helfen lassen? Und wie verzweifelt muss ein Mensch sein, der mit dieser Hammernachricht online an seine Freunde und Bekannte tritt? Er verlangte viel von seinen Freunden, indem er sie bat, was auch immer geschieht, es geschehen zu lassen. Ich wollte gar nicht versuchen, all diese Gedanken näher an mich heranzulassen, es war schon genug los.

Freitag, 20. August 2010

Heute ging es mir eigentlich ganz gut

Ich lernte Fred (das ist nicht sein wirklicher Name) online kennen auf einem Datingportal für schwarze Menschen. Er schrieb mir, weil wir die selbe Gegend unsere Heimat nennen und weil ich oder mein Profil irgendwie anders war, als die anderen, sagte er mir später. Ein paar Wochen oder sogar Monate schrieben wir uns hin und her. Nie fragte er mich, ob wir uns mal auf einen Kaffee treffen wollen. Ich bedauerte das ein bisschen, aber er war der Mann und sollte die Initiative übernehmen. Seine Fragen und Antworten wirkten philosophisch und ich befürchtete, der Mensch ist im wahren Leben kompliziert, daher war ich auch nicht so böse auf die ausbleibende Einladung.
Im Januar dann gab es einen Freitagabend, der auch anders war, als die anderen. Mehrere Zufälle spielten in einander, bis ich in diesem Club auf im Prenzlauer Berg landete. Als ich den Laden betrat, fiel mir sofort ein Typ an der Bar auf. Er erinnerte mich an meinen Schreibpartner, aber er kam mir so klein vor und passte nicht zu dem Bild, was ich mir trotz Fotos auf dem Profil, von ihm gemacht hatte. Wir schwänzelten ein wenig umeinander herum, bis er mich schließlich ansprach. Er hätte mich sofort an meiner Nase erkannt. Alle waren guter Stimmung und so zogen wir später noch weiter in einen Club nach Friedrichshain. Ich dachte mir, der Typ ist ja doch ganz lustig und freute mich, vielleicht einen neuen Ausgehbegleiter gefunden zu haben. Die Nacht endete in der fröhlichen Backerei bei Rühereibrötchen und mit der Idee, unsere Beziehung auch auf anderen Internetportalen auszuweiten. Belustigt und gut unterhalten fiel ich schließlich morgens ins Bett.

Montag, 16. August 2010

Ich schenke mir ein "Willkommen zurück!"

Phasen und Momente des Glücks verschwimmen wie Kleckse der Erinnerung. Ja, ich war glücklich. Ich glaubte, glücklich zu sein? Ich legte mein Glück in den Schoß eines Menschen, bis er es mir mit den klaren Worten "Ich liebe dich nicht mehr." wieder nahm. Wer weiß, vielleicht ist aber genau dies der Moment gewesen, in dem er es mir wieder zurück gab?
Ich werde nun diese Geschichte erzählen. Und ich werde nur so lange Tränen um diese Geschichte weinen, wie ich sie erzähle.

Montag, 14. September 2009

...

Wenn du herausfindest, dass der Mann, den du liebst, über Nacht all seine Sachen aus deiner Wohnung räumt und du am nächsten Tag seine Kleingeldhaufen und sein Glückskuscheltier vermisst, ist das dann der Anfang vom Ende?

Donnerstag, 10. September 2009

...

Wenn du herausfindest, dass der Mann, den du liebst, zuhause Turnhosen trägt, ist das dann ein Schritt in die richtige Richtung?

Mittwoch, 26. August 2009

...

"In der ersten Etage haben wir eine ganz wunderschöne Postkartenausstellung."
Ich war wegen was ganz anderem da. Ich wollte mich ausgestellt sehen.

...

Vielleicht passen das Glück und ich ja einfach nicht zusammen.
Vielleicht trübt es sich ja aber einfach nur vorübergehend.

Seit einer halben Stunde beobachte ich eine Fliege. Sie ist gefangen in meinem Zimmer. Sie klettert das Fenster hinauf, die Freiheit richend. Jedoch bevor sie hinaus kann, scheitert sie jedes Mal erneut am Fensterrahmen, fällt herab und versucht es von Neuem.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Große Ferien

Ich habe heute Klopapier gekauft. Die bisher Topunternehmung des Tages. Bei 33 Grad. Vorher habe ich eine Absage auf eine Bewerbung gelesen und einen Film geschaut. Ich wälze mich im Bett und starre an die Decke.
Selbst schuld. Schließlich hätte ich mir heute ein Ticket für die Bahn kaufen können und zu meinem unbezahlten Praktikum fahren können, um dort denen den ganzen Tag zu assistieren, meine mitgebrachten Brötchen im Hinterhof zu essen und mir am Ende des Tages wieder ein Ticket für die Bahn zu kaufen. Aber ich hab ihnen gesagt, ich sei krank. Ich brauch nicht wiederkommen, haben sie gesagt.
Bleib ich eben liegen und sehne dem Ende der großen Ferien entgegen.

Dienstag, 9. Juni 2009

Glücklichticker

Bin glücklich.

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Zuletzt aktualisiert: 16. Okt, 13:13

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